Der Solokünstler Stephan Braun und das Duo Twirls kamen nach ihrem jeweiligen Konzertteil am Schluss zu einer beeindruckenden Improvisation zusammen. Unterschiedlicher könnte ein Abend kaum ausfallen als in diesen drei verschiedenen Settings … Solo – Duo – Trio. Stephan Braun hatte wie auch Michel Schiefel mit dezenten elektronischen Hilfsmitteln Klangsphären erschaffen und war „Genreoffen“ indem er auch mal ein „Somewhere“ von George Harrisson spielte. Auf seinem Instrument und als Performer ist er eine Wucht – es gibt kaum jemanden, der das Scratchen mit dem Bogen so beherrscht und dadurch Grooves erschaffen kann wie er. Die Twirls (Fender Rhodes Piano und Tenorsaxophon) haben sehr konsequent frei improvisierte Stücke entworfen und sind dabei in eine eigene Klangästhetik eingetaucht. Sie konnten einen Teil der Zuhörer weit weg entführen von ihrem Alltag. Wer sich darauf einlassen konnte, wurde belohnt und auf eine Reise in die eigenen Emotionen geschickt. Hier gab es einen besonders intensiven Moment, als Alexander Beierbach den Gesang der Nachtigall die hinter dem Hof sang mit ähnlichen Klängen seines Rohrblattinstrumentes beantwortete und Nicolas Schulze ganz ätherisch feine Fender-Rhodes-klänge dazuhauchte.
Die drei Musiker kamen am Schluss noch – übrigens genau wie Davied Friedman, Peter Weniger und Michael Schiefel eine Woche zuvor – zu einer beeindruckenden gemeinsamen Improvisation zusammen und wurden enthusiastisch gefeiert.